Konzeption - Bild vom Kind
„Kinder sind selbst Akteure ihrer Entwicklung“
Die Heraushebung als Akteur betont eine bestimmte Haltung gegenüber Kindern.
Es bedeutet, Kinder genauso ernst zu nehmen wie Erwachsene.
Es bedeutet, anzuerkennen, dass Kinder anders handeln, als Erwachsene es erwarten. Dass sie andere Dinge für wichtig halten, als es Erwachsene tun. Und dass dies völlig legitim ist.
Es bedeutet, dass man ihnen zuhört, auch wenn sie ihre Bedürfnisse anders als Erwachsene äußern. Kinder haben ihre eigene Art, sich zu äußern, und es gilt, dies zu akzeptieren. Auch wenn Kinder noch lernen, nach welchen Spielregeln, Werten und Normen man handeln soll, muss man nicht automatisch davon ausgehen, dass sie dies noch überhaupt nicht könnten. Und im Gegenteil, sie nehmen neugierig und unbelastet wahr, wie Menschen miteinander umgehen, weil sie es selbst lernen möchten. Gerade dadurch, dass die Erwachsenen für die Kinder Vorbilder sind, an denen sie sich orientieren, werden diese in ganz besonderer Weise gefordert. Die Erwachsenen zeigen Kindern, wie die Welt beschaffen ist, bewusst und unbewusst. Sie sind mit dafür verantwortlich, ob es einen Platz für Kinder gibt, in dem sie etwas zu sagen oder zu gestalten haben. Kinder sind nicht nur Empfänger von Leistungen Erwachsener, nicht nur das Ergebnis von Erziehung. Sondern sie eignen sich ihre Welt selbst an und gestalten ihre (Um) Welt mit.
Wie weit dies gehen darf, entscheiden allerdings immer noch die Erwachsenen. Wenn wir also möchten, dass Kinder frühzeitig begreifen, dass sie wertvoll sind, dass es auch auf sie ankommt, dass sie in der Welt mitmachen können, dann müssen wir mit dafür sorgen, dass sie ihren Akteur Status wahrnehmen können, und müssen Platz machen auf der Bühne der Entscheidungen. Eine solche Haltung, in der den Kindern eine solche Stellung eingeräumt wird, ist nicht selbstverständlich, sondern relativ neu. Vielleicht haben wir selbst noch erlebt, dass man als Kind nicht viel zu sagen hatte.
Gerade wenn man selbst als Kind gelernt hat, dass ein Kind sich dem Willen der Erwachsenen zu beugen hat, wie es noch vor wenigen Jahren eher die selbstverständliche Meinung war, ist es nicht leicht, umzudenken, und nun den Kindern Freiheiten zuzugestehen, die man selbst nicht hatte. Freiheiten, die man selbst nicht kennt, verunsichern.
Und nun also, das Kind als Akteur – Was heißt das? Wie weit darf und soll das gehen? Wo ist es wichtig, dass das Kind mitreden darf, entscheiden darf, Forderungen stellen darf, Rechte in Anspruch nehmen darf? Muss eine Grenze gesetzt werden, um die Entwicklung des Kindes nicht zu gefährden? Kinder werden als „kleine Menschen“ gesehen, die ebenso wie „Erwachsene“ ernst zu nehmen sind. Ihnen werden verschiedene Fähigkeiten zugeschrieben, die für das Leben der Gemeinschaft wichtig sind und über die „Erwachsene“ möglicherweise nicht (mehr) in gleichem Maße verfügen. Da sie „klein“ sind, wird aber auch auf sie Rücksicht genommen und es werden ihnen in der Regel keine Aufgaben anvertraut, die sie überfordern oder die ihnen Schaden zufügen könnten.
Wenn wir das Kind als Akteur ansehen, heißt das also nicht, dass das Kind in seiner Entwicklung allein gelassen wird. Im Gegenteil: es bedeutet, dass man ihm Gelegenheit geben soll – muss, dass es Selbstbewusstsein erwirbt, dass es lernt, eigene Entscheidungen zu treffen, dass es erfährt: ich bin wer, ich kann etwas, ich bin etwas wert.
Das heißt, ihm die Möglichkeit zu geben, Regeln zu verstehen und nicht blind zu befolgen. Dass es lernt, dass Regeln nicht einfach da sind. Sondern dass Regeln einen bestimmten Sinn haben. Und dass es diese Regeln vielleicht aber auch mal keinen Sinn mehr machen. Und dass man sie dann verändern und selbst dabei mitgestalten kann. Kinder als Akteure zu behandeln, hilft ihnen sich in der Gemeinschaft zu verorten, zu erfahren: ich bin ein Teil einer Gruppe, die mich trägt, schützt, auffängt.
Kinder als Akteure anzusehen, heißt aber auch, Kindern lernen zu lassen, dass es sich lohnt, für die Gemeinschaft etwas beizutragen.
Auch der Kleinste und Schwächste kann etwas zur Gemeinschaft beitragen, nicht nur die Großen, Wichtigen und Mächtigen. Ein Kind, das solche Erfahrungen machen kann, begreift, dass Menschen unterschiedlich sind, dass alle verschiedene Stärken und Schwächen haben. Es kann sich in seiner Eigenart selbst akzeptiert fühlen und dadurch selbst akzeptieren. Es lernt, dass sich eigene Aktivitäten lohnen, wenn sie nicht stets klein gehalten werden unter dem Hinweis: das kannst du noch nicht, dafür bist du noch zu klein. Wenn man Kindern von Anfang das prinzipielle Recht zugesteht, in den Dingen, die sie etwas angehen, mitzubestimmen und mitzugestalten, dann sind Kinder keine Störung des Alltags Erwachsener.
Doch wie weit geht diese Bereitschaft, Kindern ein Mitsprachrecht zuzugestehen? Wenn wir uns ansehen, wie wenig Mitsprache und Gestaltungsmöglichkeiten Kinder real in der Welt haben, dann wird klar, dass dieser Punkt noch immer sehr wichtig ist und es ist: Kinder können nicht wählen, sie können keine öffentlichen Ämter wahrnehmen, sie können keine Verträge abschließen, das ist es ist erst einmal Fakt.
(aus: Auszüge aus dem Text von Beatrice Hungerland)
Bedeutung des Spiels
Erwachsene sagen oft: | "Erst arbeiten, dann spielen" | |
Gemeint ist: | Spielen ist vom Arbeiten klar zu trennen und vergleichsweise zweitrangig zu bewerten. | |
"Er ist noch sehr verspielt" | ||
Gemeint ist: | Das Kind ist noch nicht lernbereit; die Lust am Spiel wird als Manko aufgefaßt. | |
"Das schaffst Du spielend" | ||
Gemeint ist: | Spiel ist keine anstrengende Tätigkeit, sondern eher ein oberflächliches Tun, das keinen persönlichen Einsatz verlangt. | |
"Das Ganze ist nur Spielerei" | ||
Gemeint ist: | Gemeint ist: Spielen ist eine unwichtige Tätigkeit ohne ernsthaften Charakter. |
Diese Äußerungen stehen im Gegensatz zu den Ergebnissen vieler Beobachtungen, Untersuchungen und theoretischen Abhandlungen über das Wesen des Spiels und seine Bedeutung für die gesunde Entwicklung des Kindes.
Leider sind sie jedoch symptomatisch für das Spielverständnis vieler Erwachsener.
Spielen heißt: sich entwickeln, wachsen, reifen, lernen; all das geschieht spielerisch von selbst – das bedeutet aus dem eigenen Antrieb der Neugierde heraus und mit Lust am Tun.
(aus: Konzeption Kreuzkindergarten 2.4. Die Bedeutung des Spiels)
Pädagogische Ziele
Individualität
Definition laut Lexikon:
Die unverwechselbare Besonderheit, der Inbegriff der Eigenschaften eines Individuums - so wie Gott jeden einzelnen gemeint hat - also einmalig!
Konkret bedeutet das:
Durch regelmäßige Beobachtung können wir das einzelne Kind genauer kennenlernen und so seine Individualität beachten. Die gemachten Beobachtungen reflektieren wir und tauschen uns dann auf Gruppen- und Teamebene aus (Gruppenbesprechungen, Teambesprechungen).
Besonders bei angeleiteten Angeboten sollten wir darauf achten, dass wir unsere Ansichten und unseren Ausdruck den Kindern nicht "überstülpen" (z.B. in der Gestaltungserziehung und bei Konfliktlösungsideen).
(aus: Konzeption Kreuzkindergarten, 4.1 Individualität)
Selbstbewusstsein
Ab wann ist sich ein Kind seiner selbst bewusst?
- Anfangs spielen Säuglinge noch mit Ihren Füßen, ohne zu wissen, daß diese ein Teil ihrer selbst sind. Ab dem Zeitpunkt, wo sie entdecken, daß die Füße zum Rest des Körpers gehören, sind die Kinder sich dessen bewusst.
- Spätestens in der Trotzphase entdecken die Kinder ihr "Ich".
- Sie entdecken, dass sie nicht nur mit und durch die Mutter sind (Symbiose), sondern dass sie einen eigenen Willen haben.
In der Auseinandersetzung mit der Umwelt entdecken sie die Grenzen und Folgen ihres Handelns sowie eigene Stärken und Schwächen ihres Seins. In einer liebevollen Umgebung lernen Kinder die eigenen Stärken und Schwächen bei sich anzunehmen
Ein Mensch braucht nicht viel Lob und Tadel, um herauszufinden, was er kann und was nicht, was sein darf und was nicht. Er braucht vielmehr eine klar strukturierte Umgebung, starke Erziehungspersönlichkeiten (die sich ihrer selbst bewusst sind) , viel Handlungs- und Erprobungsspielraum und vor allem
Liebe – Geduld – Vertrauen in die Fähigkeiten und Anlagen des Kindes.
(aus: Konzeption Kreuzkindergarten, 4.2 Selbstbewusstsein)
Selbst-Ständigkeit
In dem Moment, wo ein Kind an die Dinge herangehen kann, sie be-greifen lernt, nimmt seine Selbstständigkeit zu, da es seine Handlungskompetenz nun ständig erweitert. Dabei geht es nicht nur um Kompetenzerwerb im Sinne eines Erwerbs lebens-praktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten (wie z. B. Schnürsenkel binden, Tee eingießen, Jacke aufhängen etc.), sondern auch immer um die Kompetenz, etwas entscheiden zu wollen, zu können oder zu dürfen.
Wenn eine Erzieherin Kinder zu selbstständigen Entscheidungen befähigen will, muss sie überblicken können, welches der nächste Entwicklungsschritt des Kindes sein könnte. Dieser Überblick ist wichtiger als genaue Kenntnis jeder einzelnen Handlung eines Kindes, falls das überhaupt möglich wäre. Da Kinder noch nicht über eine so reichhaltige Erfahrungsvielfalt wie wir Erwachsenen verfügen, brauchen sie zur Entwicklung ihrer Handlungskompetenzen und Fertigkeiten die Möglichkeit zu häufigen Wiederholungen in ihrem Tun und das braucht Zeit!
Darum: ,Hilf mir, es selbst zu tun," lass mir Zeit. (M. Montessori)
(aus: Konzeption Kreuzkindergarten, 4.3 Selbstständigkeit)
Eigenverantwortung
Verantwortungsbewusstsein und Verantwortung sind alte Begriffe. Verantwortung kann sehr negativ wirken und bedeuten, dass jemand seinem Auftraggeber/ seiner Auftraggeberin gegenüber verantwortungsbewusst handelt.
Im positiven Sinn sind die Aufträge für das Wohl des anderen förderlich.
Im negativen Sinn müssen für andere schädliche Aufträge verantwortlich ausgeführt werden.
Aufgrund dieser Doppelbedeutung des Begriffes "Verantwortungsbewusstsein " ersetzten wir den Begriff durch den etwas deutlicher zu erkennenden der Eigenverantwortlichkeit.
Eine Erziehung zur Eigenverantwortlichkeit ist also auf der Grundlage zur Eigenständigkeit, Selbständigkeit und der Berücksichtigung von Sachzusammenhängen darauf gerichtet, die Entscheidungsfähigkeit des Individuums zu stärken.
Dazu gehört ein hohes Maß an Sensibilität, Wahrnehmungsfähigkeit und zugleich die Fähigkeit, unterscheiden zu können.
Verantwortung setzt also Wissen um die möglichen Sanktionen, (Bestrafungen oder Belobigungen) voraus.
Eigenverantwortung orientiert sich dagegen am Ge-wissen, also einem Wissen um die möglichen sachlichen Folgen und Mitgefühl.
(aus: Konzeption Kreuzkindergarten, 4.4 Eigenverantwortung)
Entscheidungsfähigkeit
Sie kann nur dann gefördert werden, wenn Kinder in der Lage sind, Unterscheidungen zu treffen zwischen z.B.:
Gut und böse
viel und wenig
hart und weich
gefährlich und ungefährlich
schnell und langsam
Kinder sind vom Anbeginn ihres Lebens vielen Reizen aus der Umgebung ausgesetzt. Besonders im Vorschulalter verbringen sie viel Zeit damit, die vielen auf sie einströmenden Eindrücke aufzunehmen und zu sortieren. Dadurch erfahren, begreifen und lernen sie zu unterscheiden.
Im Kindergarten kann diese Unterscheidungsfähigkeit durch vielerlei Sortierspiele gefördert werden, z.B. Sortieren nach Farben, Formen, Geruch, Empfindungen (angenehm/gut – unangenehm/schlecht, Lust – Unlust). Auch durch das Spielmaterial sowie Gesellschaftsspiele (Kuckucksland...), Gesprächskreise und im alltäglichen Tun wird Entscheidungsfähigkeit gefördert.
Je jünger die Kinder sind, aus umso weniger Alternativen können sie eine Entscheidung treffen. Fragt man z.B. ein dreijähriges Kind: "Willst du lieber malen oder in den Garten gehen?" So antwortet es oftmals mit "Ja". Ganz deutlich wird an diesem Beispiel, dass hier noch keine Unterscheidungsmöglichkeit und damit auch noch keine Entscheidungsfähigkeit gegeben ist. Ein Kind, das wie oben erwähnt antwortet, kann nur auf einen Teil der Frage antworten.
"Willst du in den Garten gehen?" | Antwort: "Ja" |
"Willst du lieber malen?" | Antwort: "Nein" |
Im Kindergarten kann außerdem auch durch das Bewusstmachen und verbalisieren von Gefühlen die Gewissensbildung und damit die Unterscheidungsfähigkeit gefördert werden. Eine weitere Voraussetzung der Entscheidungsfähigkeit ist die Wahrnehmung.
Die Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder kann insbesondere dadurch gefördert werden, daß ihnen vielfältige Sinneserfahrungen ermöglicht werden.
Für die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, ist eine gut strukturierte Umgebung mit klaren Regeln und Grenzen sowie eine überschaubare vorbereitete Umgebung und klare Fragestellungen von Erwachsenen notwendig.
Wir Erwachsenen sind außerdem dazu da, den Kindern vielfältige Informationen zu geben, wobei wir bei jüngeren Kindern noch sehr stark beim Sortieren dieser Informationen helfen müssen.
Entscheidungen können logischerweise nur dann getroffen werden, wenn wir den Kindern einen vielfältigen Entscheidungsraum und damit auch ( in einem bestimmten Rahmen) Entscheidungsfreiheit anbieten.
(aus: Konzeption Kreuzkindergarten, 4.5 Entscheidungsfähigkeit)
Toleranz – Ehrlichkeit - Verlässlichkeit
Toleranz | Duldsamkeit, bes. in religiösen Dingen, Duldung nicht mit Respekt gleichzusetzen, weil ohne Achtung und Einsicht. |
tolerant | duldsam, nachsichtig, weitherzig, versöhnlich, großzügig sein. |
tolerieren | dulden, gewähren lassen, ertragen. |
Unter Berücksichtigung
- der Wortdefinition Toleranz
- der Entwicklungsphasen der geistigen Fähigkeiten des Kindes (nach Piaget)
- unserer eigenen Entwicklung, Erziehung zur Toleranz, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit
- unterschiedlich, bereits entwickelte Eigenschaften und Werte
haben wir in unserem Team folgende Methoden erarbeitet, die zur Entwicklung/Erziehung der Toleranz, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit hinführen:
- Im Gespräch mit den Kindern immer wieder den Sinn unserer Regeln neu zu
hinterfragen.
- Vorbild sein, eigene Gefühle zeigen und leben, damit die Kinder auch ihre eigenen
Gefühle wahrnehmen und ausdrücken können.
- sich seiner eigenen Stärken und Schwächen bewusstwerden und sich ganzheitlich
annehmen lernen.
Es ist wichtig, dass wir uns auf uns verlassen können, ehrlich mit uns selbst umgehen, wenn wir Ehrlichkeit und Verlässlichkeit von anderen erwarten wollen.
Kinder brauchen Zeit und sie brauchen Verlässlichkeit, um sich entwickeln und bilden zu können, denn nur so können wir ihrem Anspruch darauf gerecht werden, sich gerne an die Orte zu erinnern, an denen sie groß wurden.
(aus: Konzeption Kreuzkindergarten, 4.6 Toleranz – Ehrlichkeit - Verlässlichkeit)
Kreativität
Creare ( lat ): etwas zeugen, gebären, schaffen, erschaffen.
Kinder haben ein Recht darauf, immer wieder ihre eigene Welt zu schaffen, in einem Rahmen, der für sie und für uns möglich ist, ohne dass wir sie daran hindern.
( aus "13 Dreckgeschichten" )
Kreativität wird verstanden als die Fähigkeit des Menschen, neue und eigene Denkinhalte hervorzubringen.
Die Denkergebnisse von Kindern sind für sie subjektiv und individuell neu.
Wir Erwachsenen kennen viele Zusammenhänge, Ergebnisse und Hintergründe bereits. Das hat häufig zur Folge, dass wir versuchen, dieses Wissen den Kindern beizubringen oder gar überzustülpen.
Dadurch verkürzen oder verhindern wir immer wieder wichtige Erfahrungsprozesse von Kindern.
Bei allem, was wir einem Kind beibringen, hindern wir es daran, es selbst zu erforschen und zu entdecken.
(Jean Piaget)
Der Rahmen für dieses Forschen und Entdecken kann eine vorbereitete Umgebung, spezifisches Erzieherverhalten, ausreichend Zeit, intensives Beobachten, Miterleben und Reflektieren sein.
Konkret bedeutet dies:
- Die vorbereitete Umgebung muss die Möglichkeit einer Gestaltbarkeit für das Kind
haben.
- Bei Angeboten im experimentellen- und Gestaltungsbereich können Kinder ihre
Kreativität entfalten, entwickeln und ausleben.
- spezifisches Erzieherinnenverhalten meint:
- das Tun des Kindes nicht zu werten,
- im Ausdruck des Kindes nicht reglementierend einzugreifen, Individualität und Selbständigkeit des Kindes ermöglichen (z.B. allein in den Garten gehen, sich allein im "Purzelraum" zurückziehen, allein in den Werkraum gehen...),
- Lösungswege bei Konflikten nicht vorwegnehmen,
- das Tun des Kindes zu unterstützen,
- es ermutigen, sich auf Projekte einzulassen,
- präsent sein.
Motivationen für Entwicklung und zum Lernen
Aus dem Orientierungsplan (Bildungsplan) Baden-Württemberg:
Was will das Kind – was braucht das Kind - was kann das Kind?
- Anerkennung und Wohlbefinden erfahren!
- Die Welt entdecke und verstehen!
- Sich ausdrücken und verständigen!
- Mit anderen leben!
Entwicklungsbereiche:
Körper
Sinne
Sprache
Denken
Gefühl und Mitgefühl
Sinn – Werte – Religion
Kinderschutz
Kinder schützen- Kindheit schützen
Ergänzungen für die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren:
Mit der Begleitung von geduldigen Erwachsenen und in einer liebevoll vorbereiteten Umgebung können die Kinder ihre Persönlichkeit entwickeln und aufbauen.
Dabei war es für M. Montessori besonders wichtig, die Einzigartigkeit eines jeden Kindes zu achten. Es kann folglich kein einheitliches „Programm“ erstellt werden, das alle Kinder durchlaufen. Stattdessen gibt es ein auf das jeweilige Alter und die individuellen Bedürfnisse jeden Kindes abgestimmte vorbereitete Umgebung.
Pädagogisches Ziel - Stärkung von Basiskompetenzen:
Die Basiskompetenzen befähigen einen Menschen, sich aktiv mit seiner Umwelt auseinander zu setzten. Wenn Kinder sich geliebt, angenommen und wertgeschätzt fühlen, entsteht ein hohes Selbstwertgefühl und das bildet die Basis für die Entwicklung eines guten Selbstvertrauens.
Wir loben nicht, aber Kinder sind stolz auf eigene Leistungen. Positive Rückmeldungen stärken das Selbstbewusstsein der Kinder. Wir trauen den Kindern altersgemäße Entscheidungen zu und unterstützen sie dabei, für Probleme selbst Lösungen zu finden. Nur so entwickelt sich auch ein Gefühl von Selbstwirksamkeit.
Bei der Lösung von Problemen, helfen wir den Kindern eigene Lösungen zu finden, indem wir nicht vorschnell den Kindern helfen oder ihnen etwas abnehmen. Das fordert von uns Erzieherinnen ein Höchstmaß an Geduld uns Aufmerksamkeit.
Um in einer Gesellschaft zufrieden leben zu können, braucht es die Fähigkeit, positive Beziehungen aufbauen zu können. Die Stärkung der Kommunikationsfähigkeit und Entwicklung von Empathie ist daher sehr wichtig!
Wir bestärken die Kinder im Aufbau von Freundschaften und in ihren sprachlichen Fähigkeiten, sowie der Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen – fürsorglich zu sein.
Im Umgang mit materiellen Gütern orientieren sich die Kinder am Vorbild der Erwachsenen. Wenn wir also einen sorgsamen Umgang mit unsren Ressourcen wünschen, so müssen wir selbstverständlich selbst sorgsam mit der materiellen Umwelt sein!
Damit die Stärkung von Basiskompetenzen gelingen kann brauch die Kinder unter drei Jahren in besonderem Maß erwachsene, die ihre Signale verstehen und angemessen darauf reagieren können. Sie brauchen Erzieherinnen, die diese Decodierungsarbeit übernehmen, wenn Mama und Papa nicht da sind. Die Erzieherinnen haben die wichtige Aufgabe der Erziehungsbegleiterinnen des Kindes. Darüber hinaus ist es ihre Aufgabe, dem Kind vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, durch die die Kinder ihre Sinne erproben und ausbilden können. Die Grundlage solch kindlicher Erforschung der Welt ist eine stabile Beziehung/Bindung.
Aktuelles
Experimentierbereich
Die Sommerferien sind vorbei und wir machen uns mit den Kindern auf den Weg, die Phänomene dieser Welt in unserem neu gestalteten Experimentierbereich zu erforschen.